Für alle Eltern der Frühförderstelle

Ideen & Anregungen für zu Hause

Der Tageslauf und seine Struktur ist die Basis. Worauf können Sie achten?

  • Zunächst entscheiden Sie: Wer macht was mit wem, wann und wo?
    Wer hat, wenn beide Eltern zu Hause sind, Zeit für die Kinder und den Haushalt und wer
    darf sich zurück ziehen und Dinge für sich machen.
  • Welchen Rhythmus/ Tagesablauf haben Sie und ist dieser nachvollziehbar und
    handhabbar? Ihre Kinder sind es vielleicht nicht gewöhnt, dass nun beide Eltern zu Hause
    sind und das kann zu ungewohntem Verhalten und Überforderung führen.
    So können Sie Ihr Kind unterstützen:

    • Diskutieren Sie als Eltern nicht vor den Kindern. Sicher sind Sie sich nicht immer
      einig.
    • Setzten Sie sich am Abend zusammen und schauen Sie auf den Tag zurück, was
      war gut und was möchten Sie eventuell verändern? Besprechen Sie den nächsten
      Tag.
    • Wenn es einmal zu viel wird, nehmen Sie sich eine kurze Auszeit, am besten an der
      frischen Luft.
  • Geben Sie dem Tag unterschiedliche Schwerpunkte, der Morgen ist eher für Tätigkeiten
    geeignet, die getan werden müssen und der Nachmittag gehört dem Spiel und der
    Bewegung.

    • Am Vormittag darf auch einmal jeder für sich sein. Kleine Kinder lieben es in der
      Gegenwart der tätigen Erwachsenen zu spielen und können dies auch für sich oder
      mit Geschwistern untereinander machen. Da wo dies nicht möglich ist, bekommen
      Sie eigene Spielbereiche.
    • Die Tätigkeit der Erwachsenen kann in der Gegenwart der Kinder meist nicht so
      „effektiv“ stattfinden, wie wir es uns oft wünschen. Hier müssen wir bereit sein zu
      unterbrechen, um wahrzunehmen was gerade aufgebaut oder gespielt wurde.
    • Der Nachmittag eignet sich gut, um einen kleinen Ausflug in die Natur zu machen,
      auf die nächste Wiese in angemessenem Abstand zu anderen, an den Bach, in die
      Felder oder in den Taunus.
    • Regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten helfen dem Tag einen Rahmen zu geben.
      Frühstück – Mittagessen – Abendessen. Vielleicht gelingt es Ihnen nun wieder
      einmal zusammen am Tisch zu sitzen – oder wenigstens an zwei Mahlzeiten?Kleinere Kinder brauchen zwischendurch noch eine Stärkung, die „Tea Time“ ist
      dafür eine schöne Anregung.
    • Kleine Rituale können hierbei eine schöne Stimmung erzeugen, z.B. vor dem Essen
      die Hände reichen und sich einen „Guten Appetit“ wünschen.
  • Machen Sie einen Unterschied zwischen dem Alltag unter der Woche und den
    Wochenenden, an denen die Familie etwas zusammen unternimmt.

Aktivitäten & Spiele für zu Hause

Hier können Sie von Ihren Kindern lernen…

Ruhe & Entspannung

  • Fußbad & -massage: Das Kind kann Gegenstände (z.B. Steine, Muscheln, Murmeln) mit
    den Füßen „angeln“. Anschließend können Sie die gut abgetrockneten Waden und Füße
    mit Öl fest von oben nach unten bis zu den Zehenspitzen ausstreichen.
  • Rückenmassage: z.B. „Pizza backen“ auf dem Rücken des Kindes. Zuerst wird mit
    Handbewegungen der Teig geknetet, ausgerollt und dann mit unterschiedlichen Zutaten
    belegt. Zum Schluss können Sie ihre Hände aneinander reiben und mit den warmen
    Handflächen die Pizza „backen“.

Kreativität & Feinmotorik

  • Salzteig (im Internet finden sich einfache Rezepte zum Selbermachen): Teig kneten,
    formen und backen. Anschließend können die Formen bemalt werden, z.B. mit
    Wasserfarben (Tipp: bei kleineren Kindern können die Farbtabletten aus dem Malkasten
    mit wenig Wasser in kleinen Gläschen gelegt werden, das erleichtert die Handhabung).
  • Spielen mit Sand: Sie können eine Kiste mit Sand befüllen (in der Wohnung, auf dem
    Balkon oder im Garten), in denen das Kind versteckte Schätze suchen kann oder
    unterschiedliche Gefäße mit Sand befüllen und umfüllen kann. Zum Formen eignet sich
    besonders gut „Kinetic Sand“/ „Magic Sand“, den man im Internet bestellen kann.
  • Perlen fädeln: Mit bunten (Holz-)Perlen lassen sich tolle Bänder, Ketten o. ä. basteln.

Aktivität & Bewegung

  • Dinge verstecken und suchen: Sie können Gegenstände (z.B. kleine Bälle) in der
    Wohnung oder draußen verstecken, die ihr Kind suchen muss. Gerne können auch die
    Rollen getauscht werden.
  • Schaukeln: Im Türrahmen lassen sich Schaukeln oder Hänge-Sitzsäcke befestigen
    (Halterungen sind z.B. im Baumarkt erhältlich). Schaukeln spricht unter anderem den
    Gleichgewichtssinn des Kindes an!
  • Balancieren: Drinnen lässt sich einfach auf einem auf dem Boden ausgelegten Seil, der
    Teppichkante oder über verschiedene Kissen balancieren.
  • Höhle bauen: Mit Hilfe von Decken, Betttüchern, Tischen, Hockern, Stühlen (…) lassen
    sich tolle Höhlen bauen, in die die Kinder krabbeln, sich verstecken und spielen können.
    Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt!
  • Wasserspiele: Kleine Töpfe oder Schüsseln mit wenig Wasser befüllt eignen sich prima,
    um darin mit Löffeln, Schneebesen o.ä. zu rühren und umzufüllen. Am besten füllt man nur
    so viel Wasser in die Gefäße, wie ein untergelegtes Handtuch aufsaugen kann.

Spiele für Draußen

  • Verschiedene Untergründe entdecken: Wiese, Wald und Feldweg oder am Bachufer
    entlang. Gehen sie, wenn möglich, auch mal abseits der Wege. Besonders für kleine
    Kinder ist dies eine tolle Übung für das Gleichgewicht und sicheres Laufenlernen.
  • Suchen und Sammeln: Beim Spazierengehen können Sie gemeinsam in einer Tasche
    oder einem Eimer spannende Dinge sammeln, die Sie entdecken. Mit kleinen Steinen,
    Stöcken, Blumen und Pflanzen lässt sich anschießend spielen oder basteln oder Sie
    können ein „Mandala“ aus Naturmaterialien bauen/ legen.
  • Verstecken spielen
  • Stöcke schnitzen
  • Mit Kreide malen: Mit Kreide lassen sich tolle Straßenbilder malen oder Bewegungsspiele
    wie „Hüpfkästchen“ aufzeichnen.

Lieder und Beschäftigungsideen

Lieder im Tagesrhythmus

am Morgen: „Guten Morgen lieber Sonnenschein“

Guten Morgen, lieber Sonnenschein,
schaust in die Fenster schon herein.
Was machen denn die Vögelein?
Die Vögelein sind aufgewacht
und haben für die stille Nacht
dem Schöpfer ihren Dank gebracht.

(Ei mein Vögelein,
schwingst die Flügelein,
bringst dem Kinde Sonnenschein!
Ei mein liebes Vögelein!)

am Mittag (vor dem Essen): „Erde, die uns dies gebracht“

am Morgen: „Guten Morgen lieber Sonnenschein“

Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht.
Liebe Sonne, liebe Erde,
Euer nie vergessen werde!

Gesegnete Mahlzeit, gesegnete Mahlzeit – Lass‘ es dir/ Lasst es euch gut schmecken!
(Hierbei können Sie sich gegenseitig die Hände reichen)

am Abend: „Leise weht der Abendwind“

am Morgen: „Guten Morgen lieber Sonnenschein“

Leise weht der Abendwind, durch die müden Berge.
Schläfrig schon die Vöglein sind und die kleinen Zwerge.
Suchen schnell ihr Häuslein auf
dort in der alten Wurzel,
schlafen nach des Tageslauf
klein Birzel und klein Burzel.


Liedtexte als PDF (67 kb)